… und hat ihn - oder besser sie - gefunden. Irgendwie war das ja mal gar nicht meine Woche, aber was soll auch aus einer Woche werden, die Montags morgens um kurz vor 7 im Shinkansen nach… (aehm… ja..hmm.. wohin eigentlich?… ) anfaengt? Die Punkte, die ich in der vergangenen Woche auf meinem Schusselkonto gesammelt habe, sollten jetzt mindestens fuer ein halbes Jahr ohne groessere Dummheiten reichen.
Mein Montag begann also damit, dass ich auf dem Weg nach Maebashi, im Halbschlaf mit meiner Suica-Karte durch die Fahrkartenschranke am Bahnhof laufe, nur um genau in dem Moment, wo die Maschine meine Karte erkennt, zu realisieren, dass ich ja eine “normale” Fahrkarte fuer die Strecke habe… Also hin zu dem netten Bahnmitarbeiter, der meine Suica freundlicherweise wieder aus dem System ausgebucht hat, so dass ich den Bahnhof zum zweiten Mal, diesmal aber mit der (vermeintlich ) richtigen Karte betreten konnte.
Als ich am Bahnhof Tokyo am Shinkansen-Gleis angekommen war, wollte ich noch schnell ‘ne Flasche gruenen Tee am Kiosk kaufen, und dann ab in den Zug… auf meine Reservierung geguckt… “Wagen 8″… “Platz 2D"… hinsetzen… “aehm… halt, stand gestern auf der Reservierung nicht noch “Wagen 6″? … “Und warum eigentlich 20 Uhr 20?”
Ok, fuer’s naechste Mal weiss ich also, dass man den Bahnhof und den Shinkansen-Abfahrtsbereich auch mit Fahrkarten betreten kann, die erst am naechsten Tag gueltig sind, denn das Ticket das ich - vom Fahrkartenautomaten gelocht - in der Hand hatte, war mein Rueckfahrtticket! Na gut, erstmal wieder aufstehen, bevor derjenige kommt, der den Platz wirklich reserviert hat, und ein paar Wagen weiter in den Bereich, wo man sich auch ohne Reservierung hinsetzen kann. Platz gefunden… hingesetzt… “Hmm… hat die Aktion jetzt wirklich ‘ne Viertelstunde gedauert, oder faehrt der Zug heute irgendwie frueh los?"… “Naja, egal!", erstmal den Laptop ausgepackt und an meinem Paper fuer die AAMAS08 gebastelt. Eine halbe Stunde spaeter - “Hmm… normalerweise hatte ich hier mit meiner Funkkarte doch immer ‘ne Internetverbindung, oder nicht?"… weitere 20 Minuten spaeter - “So langsam muesste ich in Takasaki sein… Warum kommt mir die Gegend hier eigentlich so unbekannt vor? … Und seit wann gibt’s auf der Strecke einen zweiten Tunnel? ” Das war dann der Moment, wo ich letztendlich wach genug war, um zu kapieren, dass ich offensichtlich seit fast einer Stunde im falschen Zug sitze… Ein Blick auf’s GPS (schonmal gesagt, dass ich japanische Handies liebe?) verriet - ich bin gerade irgendwo in der Pampa, auf halbem Weg nach Nagaoka, aber gluecklicherweise gar nicht so weit weg von dem Ort, wo ich eigentlich hin wollte… allerdings in einem fahrenden Shinkansen, der sich mit 300 Kilometern pro Stunde von meinem Zielort wegbewegte. Nach einer weiteren halben Stunde hat das Ding dann gluecklicherweise an irgendeinem Ort gehalten, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, und ich konnte aussteigen, meinem Kollegen eine Mail schreiben, und mir vorsichtshalber - nur um sicher zu gehen, dass ich diesmal den richtigen Zug erwische - von einem Bahnmitarbeiter erklaeren lassen, wie ich denn jetzt wirklich nach Takasaki komme.
In Takasaki angekommen, war es bereits gut eine Stunde spaeter, als mein Zeitplan vorgesehen hatte und ich durfte erstmal dem sichtlich amuesierten Bahnbeamten erklaeren, dass ich leider mit dem Ticket fuer Dienstag Abend am Montag morgen in einen Zug gestiegen war, der auch nicht der Montag morgen-Reservierung entspricht, und dass ich trotzdem gerne am Dienstag abend irgendwie nach Tokyo zurueckfahren wuerde, ohne mir ein neues Ticket zu kaufen… Gluecklicherweise hat sich wenigstens das letztendlich als unproblematisch herausgestellt, und ich bin gut eine Stunde spaeter als geplant, da angekommen, wo ich hin wollte. Weitere groessere Katastrophen konnte ich dann auch fuer’s erste vermeiden…
Dienstag abend - nach beendeter Arbeit noch schnell den Krams, an dem ich gearbeitet hatte, einchecken und endlich zurueck nach Tokyo… Kurz bevor ich los gehe, kommt zwar noch eine Nachfrage, die noch beantwortet werden will, aber “was soll’s?", denke ich mir, “ein bisschen Zeit habe ich noch, bis ich um 20:30 am Bahnhof sein muss…” (Der aufmerksame Leser wird meinen Fehler bereits bemerkt haben… die unaufmerksame Schreiberin stellte allerdings erst am Bahnhof fest, dass die korrekte Abfahrtzseit des Zuges 20:20 gewesen waere… ) Naja, der Zug war, als ich am Bahnhof angekommen war, natuerlich weg, und der naechste fuhr erst eine ganze Stunde spaeter. Immerhin habe ich dank drahtlosem Internet den Abstract fuer mein Paper, der an dem Abend faellig war, aus dem Shinkansen abschicken koennen, aber ich glaube, naechste Woche werde ich bei jedem Zug mindestens 3 Mal nachsehen, wann und wo er faehrt.
Am Mittwoch Morgen finde ich dann eine Mail in meinem Postfach, die mit “urgent:” anfaengt, und ahnte bereits Boeses… offensichtlich hatte ich am Dienstag Abend vergessen, eine Datei ins SVN einzuchecken, die ich neu angelegt hatte, und ohne die sich das Ganze leider nicht mehr compilieren liess… Nicht, dass ich nicht schon mit sowas gerechnet haette! Gluecklicherweise sind meine Kollegen ja nett … und abgesehen davon weit weg… Der Kopf ist also noch dran!
Wahrscheinlich habe ich es nur meinem festen Vorsatz, keine weiteren Katastrophen zu provozieren (und der Tatsache, dass ich den ganzen Tag zu Hause an meinem Paper gebastelt habe) zu verdanken, dass der Donnerstag recht ereignislos verlaufen ist.
Freitag musste ich dann meine Folien fuer meine “Halbzeitpraesentation” an der Uni einreichen, die ich - nur um auch voellig sicher zu gehen - ganz untypischerweise am Tag vorher schon fertiggemacht hatte. Gegen Mittag bin ich also zur Uni, um noch ein paar Fotos von meinem Experimentiersetting fuer das Paper zu machen, und die Handouts fuer die Praesentation zu drucken.
Eigentlich ist der Drucker bei uns an der Uni auch sehr zuverlaessig. - Eigentlich! - Genaugenomen habe ich eigentlich noch nie erlebt, dass er nicht funktioniert hat, bis auf - ja, richtig geraten - gestern. Am letzten Tag, wo ich meine Handouts abgeben konnte, und zu diesem Zeitpunkt gut 12 Stunden vor der Deadline fuer mein Paper! Die Frage, ob ich meine Praesentation nicht per Mail im Sekretariat einreichen koenne, damit sie dort gedruckt wird, wurde damit beantwortet, dass in ein paar Stunden ein Servicetechniker vorbeikaeme, und ich so lange doch bitte in der Uni warten solle… Super, ein Kartenlesegeraet, um die gerade gemachten Fotos fuer das Paper in den Rechner zu bekommen, hatte ich natuerlich nicht dabei, aber was blieb mir anderes uebrig, als darauf zu warten, dass der Drucker endlich wieder benutzbar war?
Naja, irgendwann konnte ich dann tatsaechlich meine Handouts drucken, nach Hause fahren und bis 5 Uhr nachts an meinem Paper basteln, um es dann tatsaechlich wider Erwarten noch vor der Deadline (24 Uhr EST) hochzuladen… Manchmal hat die Zeitverschiebung doch ihr Gutes. Wie gut, dass die Woche damit auch endgueltig vorbei war! Die naechste wird hoffentlich weniger chaotisch.
Wenn ich am Mittwoch meine Praesentation hinter mir habe, nicht mehr nach Maebashi fahren muss (zumindest fuer absehbare Zeit nicht…) und auch vorerst kein Paper mehr ansteht, werd’ ich wohl erstmal Schlaf nachholen und bin gespannt, ob ich den “Superschussel"-Titel dann vielleicht irgendwann wieder abgeben kann. Potentielle Kandidaten fuer meine Nachfolge duerfen sich gerne direkt bei mir bewerben!
Wenn man den Japanern eins ganz bestimmt nicht vorwerfen kann, dann ist das die mangelnde Sorge um die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Mitmenschen. Dieser Eindruck draengt sich einem zumindest geradezu auf, wenn man mal einen naehren Blick auf die allgegenwaertigen Warn- und Hinweisschilder wirft und ein wenig die Ohren offen haelt.
Es faengt bereits beim Einkaufen an, wo man per Lautsprecherdurchsage nicht nur darauf hingewiesen wird, dass man auf der Rolltreppe doch bitte im weiss umrandeten Bereich stehen und sich festhalten soll, sondern auch darauf, dass man bitte seine Kinder im Auge behalten und an die Hand nehmen soll, damit diese nicht abhanden kommen. Auch der Hinweis, man koenne mit Pfennigabsaetzen in der Rolltreppe haengen bleiben und sich verletzen, gehoert zum Standardrepertoire der Lautsprecherdurchsagen…
Selbstverstaendlich warnen LKWs wahlweise per Sprachansage oder Piepton, wenn sie rueckwaerts fahren, Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr sagen an jeder Kurve an, in welche Richtung sie als naechstes fahren wollen und der Busfahrer warnt natuerlich auch, wenn er um die Kurve fahren oder an einer Ampel anhalten will.
Ganz besonders nett fand ich auch eine Mail mit dem Titel “Notice for traffic safety", die von meiner Uni an alle Promotionsstudenten geschickt wurde. Dort wurden wir darauf hingewiesen, dass ein Mitstudent vor einer Weile einen Unfall verursacht hat, dass dies sehr bedauerlich sei, und dass wir uns doch bitte von jetzt an alle an die Verkehrsregeln halten und ganz besonders auf unsere Sicherheit im Strassenverkehr achten sollten, damit dies nicht nochmal vorkommt. Hatte ich schonmal erwaehnt, dass das Durchschnittsalter der Promotionsstudenten bei uns am Institut irgendwo um die 30 liegt und dass ich den letzten Hinweis dieser Art vermutlich irgendwann kurz vor Abschluss der Grundschule bekommen habe? Ich war fast schon ein wenig enttäuscht, dass wir die Mail nicht von unseren Eltern unterschreiben lassen und wieder mitbringen sollten.
Mein klarer Favorit ist allerdings dieser anschaulich illustrierte Beipackzettel, den ich in einer Packung Stecknadeln gefunden habe:
Also fuer die, die es bisher noch nicht wussten - Stecknadeln bitte nicht essen und natuerlich auch nicht an die Kinder verfuettern, sie nicht auf dem Boden herumliegen lassen, da man darauf treten und sich schwer verletzen koennte, und bitte BITTE aufpassen, sich nicht damit in den Finger zu stechen.
Auch schoen, der Hinweis auf der Essstaebchen-Verpackung: Diesmal sogar auch auf Englisch, schliesslich mochte man ja auch die armen Auslaender, die kein Japanisch lesen koennen, nicht ungewarnt in ihr Unglueck rennen lassen: “Toothpick may hurt your finger":
In diesem Sinne… 危ないですから、ご注意ください! (abunai desu kara, go-chuui kudasai!)
Ich bin heute seit Langem mal wieder in “meinem” Spielzeugladen in Ueno gewesen, und auch wenn ich sonst um “Geldfresser” lieber einen grossen Bogen mache (wenn man von der Amazon-Website mal absieht ), hat es mir dieser hier echt angetan:
Das Ding ist ein Sparschwein und heisst “Face Bank". Wenn man ein Geldstueck in die Naehe haelt, dann guckt das Gesicht in der Mitte dem Geldstueck hinterher und oeffnet den Mund. Legt man der “Face Bank” das Geldstueck in den Mund verspeist sie es mit recht realistisch aussehenden Mundbewegungen.
Hier ein Video, das ich aufgenommen habe, und wo man besser sieht, wie das Ding funktioniert:
Ich habe gerade noch ein Video im Netz gefunden:
Ich glaube, das muss ich haben…
Um mein Versprechen, ein bißchen mehr über Japan zu schreiben, auch einzuhalten, werde ich gleich heute damit anfangen.
Jeder, der in Tokyo lebt, oder schonmal für eine Weile hier war, wird sich an die Musik erinnern, die um 5 Uhr über Lautsprecher in der ganzen Stadt, und wie mir erklärt wurde, in ganz Japan zu hören ist. Die Melodie könnt ihr hier hören:
Das Midi ist allerdings ein bißchen schnell. Hier ist die Melodie ab Sekunde 20 etwas schöner und im richtigen Tempo zu hören:
Mit Hilfe der Leute von www.embjapan.de und meiner Kollegin Akiko-san habe ich nach erfolgloser Suche im Internet dann doch noch erfahren, was es mit der Musik auf sich hat. Es ist weder eine Einladung zum 5-Uhr-Tee, noch eine verspätete Aufforderung zur obligatorischen Firmen-Gemeinschaftsgymnastik, noch die Erinnerung daran, daß man bis zum Feierabend nur noch den halben Arbeitstag vor sich hat [nein, ganz so schlimm ist es auch in Japan nicht!] sondern ....
Gestern war Ko's Geburtstag und wir haben uns wie immer im Gemeinschaftsraum des Männer-Wohnheims getroffen, um zu feiern. Der Abend war superlustig, es gab wirklich interessante Gespräche und abgesehen davon, daß mir vor Müdigkeit fast die Augen zugefallen sind, hatte ich auch um 4 Uhr nachts noch nicht wirklich Lust zu gehen... Und das, wo ich doch sonst so gar kein Party-Mensch bin.
Den schönsten Japanisch-Ausrutscher habe ausnahmsweise mal nicht ich mir geleistet, sondern einer meiner Mitpraktikanten, der sinngemäß wohl sowas sagen wollte, wie "Die kann zwar Japanisch reden, aber die traut sich nicht"...
Weiter als bis "Anja ha chotto kowai...." ist er allerdings nicht gekommen, bevor ich wirklich "kowai" werden konnte.
"kowai" heißt nämlich netterweise nicht "ängstlich (scared)" sondern "bedrohlich, angsteinflößend (scary)". So ein "nettes Kompliment" habe ich schon lange nicht mehr bekommen...
Es gab aber auch einige Themen, die bei mir "hängengeblieben" sind, weil sie einfach interessant waren. Eins davon war die Frage: "Wie reden wir eigentlich mit unserem Computer, einem Roboter oder einem Auto-Navigationssystem?". Wir machen hier zwar (fast) alle Spracherkennung, aber zumindest ich hatte bislang nicht darüber nachgedacht, was für Deutsche eigentlich die "natürliche" Art ist, mit einem Computer zu reden. Gibt man einem Computer oder Roboter Befehle im Infinitiv, wie z.b. "Datei öffnen" oder im Imperativ, also so, wie man auch einem Menschen befehlen würde, also z.B. "Spiele CD 2 ab"?
Stand der Dinge, die wir gestern Abend herausfinden konnten: Japaner benutzen die "te"-Form, die zwar nicht die wirkliche Befehlsform ist, aber auch gegenüber Menschen benutzt werden kann, um eine höfliche Bitte oder Aufforderung auszusprechen. In Spanien benutzt man den Infinitiv und im Englischsprachigen Raum gibt es das Problem so nicht, weil sich Infinitiv- und Imperativkonstruktionen letztendlich nicht wesentlich unterscheiden, was Verb und Satzstellung betrifft. In Thailand hat man das Problem ebenfalls nicht, weil es keine explizite Imperativform gibt(?)... aber wie ist es in Deutschland?
Intuitiv würde ich sagen, man verwendet beide Formen und welche letztendlich benutzt wird, hängt davon ab, wo sich das entsprechende System auf einer Skala zwischen "Haustier" und "Word" einordnen läßt.
"Unser" Navigationssystem liegt offenbar irgendwo in der Mitte, aber mit einem Computerprogramm würde ich eher im Infinitiv "reden", während ich für einen "personal robot" den Imperativ als natürlicher empfinde. Meine Vermutung: Je weniger ein System als reines "Werkzeug" empfunden wird, desto häufiger ersetzt der Imperativ den Infinitiv.
Bleibt die Frage "woran liegt's?" Immerhin sind Infinitivkonstruktionen ansonsten im Deutschen völlig unüblich, um einen Wunsch oder Befehl auszudrücken.
Meine einzige plausible Erklärung bisher: Es handelt sich um Kurzformen für "ich möchte ... tun" oder "ich werde...tun", also beispielsweise "ich möchte die Datei öffnen" oder "ich werde das Dokument drucken", die man deswegen benutzt, weil ein Programm kein "Gegenüber" ist, das man in der zweiten Person also mit "Du" oder im Imperativ ansprechen würde.
Seltsamerweise verwenden (auch die wenigen deutschen) Programmiersprachen (obwohl sie auf meiner Skala wohl noch jenseits von Word liegen würden) von Anfang an Kommandos, die von der "Satzstellung" her dem Imperativ entsprechen. Also erst das "Verb" und dann die entsprechenden "Objekte" [open(file), print "text", MOVE AX BX etc.]. Auch in älteren Science Fiction Filmen wird mit dem Computer, so ich das richtig in Erinnerung habe, im Imperativ geredet. Aber möglicherweise ist das schlichtweg eine Frage der Übersetzung aus dem Englischen, wo die Sache ja, wie oben beschrieben, sowieso anders aussieht...
Mein Fazit aus dem Ganzen: Wie ich seit meiner Ankunft hier schon häufig festgestellt habe - manchmal sind gerade die Dinge interessant, über die man normalerweise gar nicht nachdenken würde. (naja, vielleicht sind solche Theman auch einfach nur eine passende Beschäftigung für einen verregneten freien Samstag )
Generell bringt der Dialog mit Leuten, die einen völlig anderen kulturellen Hintergrund haben, aber tatsächlich häufig interessante Dinge ans Tageslicht und gerade bei Kategorien, die einem völlig natürlich erscheinen, kann einen das gelegentlich richtig durcheinanderbringen. Ich versuche einfach mal, das an zwei "harmlosen" Beispielen aus dem Alltag zu verdeutlichen:
Wenn wir als Deutsche mit Zahlen umgehen, dann haben wir ein Wort für "Zehn/zig", "Hundert", "Tausend", "Millionen", "Milliarden" usw... und empfinden es als völlig naturgegeben, so zu zählen. - zumindest vor einem Aufenthalt in Japan. Da gibt es zwar auch Begriffe für zehn (ju), hundert (hyaku) und tausend (sen) - die nächste Einheit ist dann aber zehntausend (man) und danach folgt hundert Millionen (oku). "Millionäre" gibt es in Japan also nicht, denn eine Million ist einfach nur "hundert zehntausend" (hyaku man)...
Noch ein Beispiel sind Farben. Unsere Farben sind rot, gelb, blau, grün, usw. und wenn jemand sagt "grün" oder "green" oder "vert", dann können wir uns darunter etwas vorstellen und gehen davon aus, daß unser Gegenüber das gleiche meint, nämlich (0, 255, 0) RGB. Und dann kommt ein Japaner und bringt unser Weltbild durcheinander, indem er erst sagt "der Himmel ist "aoi"" und danach "die Ampel ist "aoi"" (Das Grün bei japanischen Ampeln entspricht übrigens exakt dem bei uns - das nur zur Erklärung)... Das Gras ist hingegen "midori".
Im Wesentlichen läßt sich zwar auch im Japanischen eine Unterscheidung zwischen blau (aoi) und grün (midori) treffen, die dem Deutschen blau und grün entspricht, aber trotzdem bringen "blaue Ampeln" einen dazu, die eigene Sichtweise zu hinterfragen, denn obwohl zumindest unsere Grundfarben natürlich letztendlich einen physikalischen Hintergrund haben, der uns sagt, es ist sinnvoll Farben mit den Eigenschaften von "Rot, Grün und Blau" oder "Cyan, Magenta und Gelb" benennen zu können - ganz so selbstverständlich ist es nicht, daß in jeder möglichen Kultur ein Begriff existiert, der "rot" bedeutet und dessen "Prototyp" nicht etwa Weinrot oder Rot-Orange sondern (255,0,0) ist.
"Erkenntnisse" wie diese in unscheinbaren, kleinen Alltagsdingen sind es, die einen von Zeit zu Zeit dazu bringen die Naturgegebenheit das eigenen Weltbildes und der Kategorien, in denen man seit seiner Geburt denken gelernt hat, in Frage zu stellen und die neben den vielen, vielen Dingen, die in Japan ganz genauso sind, wie in Deutschland auch, gelegentlich doch das Gefühl hinterlassen, irgendwie in einer ganz anderen Welt gelandet zu sein.
Nach einem völlig durchschnittlichen Tag einer völlig durchschnittlichen Woche eines völlig durchschnittlichen Lebens in Japan stand für heute Abend mal wieder Spaß auf dem Programm...
Da Jay heute seinen letzten Tag in Japan hatte, bevor er morgen Nachmittag in den Flieger zurück in die USA steigt, hatten wir geplant, zunächst gemeinsam essen zu gehen und danach zum Karaoke... Bis nach dem Essen war meine Welt noch in Ordnung. Es gab Pizza, ein paar interessante Gespräche und alles in allem waren es ein paar nette Stunden, bis ich mich entschied, mit den anderen zum Karaoke zu gehen...
Nachdem ich beruhigt feststellen durfte, daß die wenigsten von uns einem Vergleich mit Pavarotti standhalten würden, und zumindest das erste Lied noch ohne (größere) Peinlichkeiten überstanden habe, hätte ich aufhören und nach Hause gehen sollen... hätte...
Wie sagt man so schön? Übermut kommt vor dem Fall... Und besagter Übermut ließ mich, nachdem fast alle bereits irgendwas in ihrer Landessprache zum Besten gegeben hatten, das einzige deutsche Lied auswählen, dessen Text ich kannte. Nachdem ich gemeinsam mit meinem einzigen, deutschen Kollegen die ersten Zeilen von "99 Luftballons" hinter mich gebracht hatte, kam irgendwer auf die glorreiche Idee, uns nach vorne in diese hübsch dekorierte Ecke zu zerren und statt sich standhaft zu wehren, ließ Patrick sich das natürlich gefallen!
In Sekunden mußte ich die Auswahl zwischen "Spielverderber sein" und der "Blamage meines Lebens" treffen und hielt die Blamage irgendwie für das kleinere Übel. Ich weiß nicht, wie ich die folgenden drei Minuten überlebt habe, ohne im Boden zu versinken, aber ich weiß mit Sicherheit, daß ich morgen sämtliches Beweismaterial auf allen vorhandenen Kameras vernichten und das Gerücht streuen muß, meine Cola sei mit hochprozentigem Alkohol versetzt gewesen... ... und weeeehe, jemand sagt in so einer Situation nochmal "ganbatte ne!"
Beim heutigen Besuch im Supermarkt ist mir etwas aufgefallen: Japaner sehen für mich mittlerweile nicht mehr alle einfach nur "asiatisch" aus, sondern mir fallen mittlerweile sehr viel mehr als am Anfang auch kleinere Unterschiede in den Gesichtszügen und in Größe und Statur auf - um es anders zu sagen: ich kann endlich die Kassiererinnen auseinanderhalten!
Wenn ich mich daran erinnere, wie viele Schwierigkeiten ich am Anfang mit dieser scheinbaren Ähnlichkeit hatte - Ich habe bestimmt drei Wochen gebraucht, um herauszufinden, daß wir zwei Putzfrauen haben, und nicht nur eine, nachdem ich mich schon gewundert hatte, warum mich "die Putzfrau" an zwei Tagen kurz hintereinander das gleiche fragt... Überhaupt ist es mir unglaublich schwer gefallen, Leute auseinander zu halten und ich weiß nicht, wie oft ich auf der Straße geglaubt habe, jemandem aus der Firma zu begegnen, der sich bei näherer Betrachtung dann doch als Unbekannter herausgestellt hat. Irgendwann habe ich mich mal ernsthaft gefragt, was Japaner eigentlich machen, wenn sie der Polizei jemanden beschreiben müssen, weil doch alle wichtigen Unterscheidungsmerkmale fehlen...
Außerdem scheint sich auch meine Größenwahrnehmung verändert zu haben. Das weiß ich, seit jemand, den ich für geradezu "riesig" gehalten habe, erzählte, er sei keine 1,90, genaugenommen 1,85m hoch... Ich bin gespannt, wie es ist, wenn ich wieder nach Deutschland komme. Ob ich den Eindruck habe, ich sei von "Riesen" umgeben und nur von wahnsinnig großen, dicken Frauen?
Da heute mal wieder so gar nichts Aufregendes passiert ist, schreibe ich mal wieder über die Kleinigkeiten, die mir hier so auffallen. Zu Anfang eine Sache, die ich besonders schön finde. Es handelt sich um das kleine, einfache Verb "ganbaru", das soviel bedeutet, wie "sich bemühen, sich anstrengen".
Wenn Japaner Dir für irgendetwas viel Erfolg oder viel Glück wünschen, dann sagen sie das nicht so, wie wir es im Deutschen erwarten würden, sondern sie sagen stattdessen "ganbatte ne", oder "ganbatte kudasai" oder auch "ganbare"... Das alles bedeutet (unterschiedlich distanziert bzw. höflich) "Streng Dich an!" Irgendwie eine sehr sympathische Einstellung! Abgesehen davon sind es meiner Meinung nach diese Kleinigkeiten, die eine ganze Menge über "Japanische Denkweise" (man verzeihe mir diese Verallgemeinerung) verraten....
Eine weitere dieser kleinen Beobachtungen macht man, wenn man in Japan Aufzug fährt. Im Aufzug gibt es zwei Knöpfe zum Öffnen und Schließen der Tür. (Gibt es die in Deutschland auch? Irgendwie sind die mir zumindest nie aufgefallen, weil ich noch nie gesehen habe, daß sie jemand benutzt.) Wer am nächsten an der Tür steht, betätigt diese beiden Knöpfe. Das heißt, wenn sich die Tür öffnet, weil jemand aussteigen will, hält er den "öffnen"-Knopf so lange gedrückt, bis alle draußen sind, die raus wollen, und geht dann gegebenenfalls als letzter. Sobald der letzte noch nicht ganz draußen ist, wird der "schließen"-Knopf gedrückt. Was ich vielleicht dazu sagen sollte, ist daß japanische Aufzüge, wenn man nichts macht, genauso funktionieren, wie in Deutschland... Es ist also nicht so, als müsse man ständig die Knöpfe zum Öffnen und Schließen der Türen betätigen, um überhaupt aussteigen zu können. Ob es daran liegt, daß die Aufzüge häufig so vollgestopft sind, daß man ansonsten kaum rechtzeitig aussteigen kann, bevor die Tür schließt? Bevor wir unsere hauseigene Men in Black-Abordnung bekommen haben, hatte ich eigentlich nicht den Eindruck, daß die Aufzüge ständig überfüllt sind, aber vielleicht liegt es trotzdem daran. Vielleicht ist es aber auch ein modernes "die Tür aufhalten"... Werde bei Gelegenheit mal danach fragen.
Zu guter Letzt ist da noch das Schlangen-Bildungs-Phänomen. Egal, wo man warten muß, überall werden Schlangen gebildet. Zum ersten Mal habe ich das an einer Bushaltestelle im strömenden Regen gesehen... Es haben sich nicht etwa alle in das kleine Bushaltestellenhäuschen gequetscht, sondern stattdessen stand eine lange Schlange hintereinander aufgereihter Japaner im Regen und wartete auf den Bus. Möchte man mit dem Zug fahren, gibt es an den Bahnsteigen definierte Warteschlangen-Anfangspunkte, die erstaunlich genau mit den tatsächlichen Stellen übereinstimmen, an denen die Türen des ankommenden Zuges zum Stehen kommen. Ein Warten ohne Anstellen habe ich in den vergangenen Monaten hier noch nicht erlebt und gelegentlich ist es recht interessant anzusehen, gerade an Stellen, wo man in Deutschland einfach "munter durcheinander wartet"...
...because nobody has ever seen them... Diesen Spruch habe ich heute von einem meiner anderen Praktikanten gehört, und der Wahrheitsgehalt ist unbestreitbar. Naja, vielleicht fehlt mir auch einfach eine eigene Kaffeemaschine, um auch dem Samstag- und Sonntagmorgen gelassen entgegenblicken zu können, aber das nur am Rande, da heute ansonsten einfach nichts Erzählenswertes passiert ist. Außer, man möchte die vierte oder fünfte Wiederholung des Themas "Jidoushi" und "Tadoushi" (transitive und intransitive Verben) im Japanischkurs unbedingt als "erzählenswert" bezeichnen...
Naja, früher oder später kann ich alle Verben auswendig, die wir als Beispiele benutzen. Hat auch was für sich, denn eigentlich muß ich sowieso eher am Wortschatz arbeiten und daran, daß ich Grammatik, die ich kenne, im Gespräch auch benutze, statt nur "Einfachst-Sätze" zu reden... Trotzdem wäre ein bißchen neue Grammatik irgendwie nett... Der Kurs ist für mich als Noch-nicht-lange-in-Japan-lebende in sofern manchmal komisch, daß die vermittelte Grammatik ziemlich simpel ist, so daß ich da bisher eigentlich nichts Neues gelernt habe, aber daß das Niveau der verwendeten Vokabeln und die Tatsache, daß die Leherer in der Regel (fast) komplett einsprachig unterrichten, absolut nicht dazu passt... Für die Leute, die schon länger hier sind, scheint es aber so genau richtig zu sein.
Als ich heute Abend das Fernsehen eingeschaltet habe, wurde mir dort gerade eine unglaublich nützliche Erfindung vorgestellt. Ich würde so weit gehen, zu sagen, daß sie die asiatische Esskultur revolutionieren wird! - Eine Sonnenbrille deren Bügel man abnehmen und als Eßstäbchen verwenden kann, während die Gläser als Schälchen für Soyasauce und Wasabi zu benutzen sind... Näheres dazu hier: http://www.ananova.com/news/story/sm_1085298.html?menu=news.scienceanddiscovery.inventions
Ach ja, wer jetzt sagt, "immer diese verrückten Japaner", der sollte sich den Artikel mal ganz genau durchlesen. - Erfunden wurde die "Stäbchen-Brille" nämlich von einem Deutschen!
Heute habe ich mich mal wieder mit meiner Language Exchange Partnerin getroffen und es war wieder sehr lustig und interessant. Irgendwie sind wir auf das Thema "japanische und deutsche Sprichwörter" gekommen - speziell auf Ausdrücke, die mit Tieren zu tun haben.
Besonders interessant war für uns beide die Ähnlichkeit zwischen dem Japanischen und dem Deutschen bei diesem Begriff:
猫に小判[neko ni koban] Neko heißt "Katze" und "koban" muß eine alte, japanische Münze sein... aber zusammengesetzt heißt es so ziemlich das Gleiche, wie "für die Katz'" (Sollte ich das mißverstanden haben, bitte ich um Berichtigungen )
Lustig fand ich auch 蛇足 [dasoku], wobei das erste Kanji das Zeichen für Schlange ist, und das zweite Kanji das Zeichen für Fuß... Naja, und sind Füße für eine Schlange? Genau - überflüssig! Und das ist auch die Bedeutung dieses Wortes...
Außerdem weiß ich jetzt, daß man das Kopfende des Bettes niemals nach Norden ausrichten sollte, weil Tote so beerdigt werden und daß "Nordosten" Unglück bedeutet, weswegen die Eingangstüren von japanischen Häusern nicht nach Nordosten gerichtet sind. Keine Ahnung, ob das heute noch so ist, aber es war mal wieder seeehr spannend!
Hallo!
Zum heutigen Progress Meeting kann ich nur sagen: "Präsentiere niemals Ideen, die Dir am Vorabend im Halbschlaf gekommen sind!" Diesen Satz werde ich mir irgendwo in rot und groß über meinen Schreibtisch hängen.. Aber abgesehen von diesem Anhängsel von gestern Nacht auf der letzten Folie, dessen Grundidee ich dann doch nicht so ganz rüberbringen konnte, war es ganz ok, denke ich.
Tja... auch wenn ich es gestern nicht geschrieben hatte - gestern war hier Feiertag... also war für mich heute Montag und somit Japanischkurs. Egal, daß es in Strömen geregnet hat und daß ich eh schon spät dran war und einige Fußgänger nur knapp meinem Vorderreifen entkommen sind, ich wollte was lernen... An dem Gebäude angekommen, wo normalerweise der Kurs stattfindet, wunderte ich mich schon beim Ankommen über die wenigen Fahrräder vor der Tür. Unbeirrt bin ich mit dem Aufzug in die 5. Etage gefahren... aber in unserem Kursraum war niemand. Also erstmal in die 6. Etage hochgelaufen - auch niemand... dann alle Etagen bis zum Erdgeschoss durchsucht, ob ich die anderen irgendwo finde. - nichts! Glücklicherweise ist mir dann eingefallen, daß vor der Tür ein Schild steht, auf dem für jeden Kurs der aktuelle Raum eingetragen ist. Als ich auf dem Schild dann den Japanischkurs auch nicht gefunden habe, wurde mir schlagartig bewußt: "VERDAMMT, ES IST DIENSTAG!".
Ok, nachdem mir dies endlich klargeworden war, wollte ich mich genervt und nassgeregnet auf den Weg nach Hause machen, als sich ein weiterer Gedanke in mein Bewußtsein drängte: "VERDAMMT, DIENSTAGS TREFFE ICH MICH DOCH UM 7 MIT YUKARI!" *aufdieuhrguck* "Es ist ja schon fast 7 Uhr!"...
Ich glaube, die Strecke vom Japanischkurs bis zum Bahnhof habe ich in Rekordzeit zurückgelegt, um dort mit immerhin nur 5 Minuten Verspätung anzukommen... Der Rest des Abends war dafür wie erwartet nett.. Mit dem Japanischen klappt es immer besser und mittlerweile bin ich auch nicht mehr soo schrecklich "hazukashii", wenn ich Japanisch reden soll.
Tschüssi und gute Nacht,
Anja
Hallo!
Japanisch ist kompliziert! Und noch komplizierter ist es, wenn eine Japanisch lernende Deutsche und drei Deutsch lernende Japaner zusammentreffen.
Der ein oder andere weiß vielleicht, daß auf eine verneinte Frage wie "Du hast keinen Hunger mehr, oder"? Japaner mit "Hai" (=Ja) und Deutsche mit "Nein" antworten, aber das Gleiche meinen, nämlich daß sie KEINEN Hunger mehr haben...
So lange man nur in einer Sprache redet, ist das auch gar kein Problem, aber seit gestern Abend weiß ich, wenn Leute zusammentreffen, die die jeweils andere Sprache lernen, so ist die Frage, ob 'ja' jetzt gerade nun wirklich 'ja' heißt, oder vielmehr 'nein' eine nahezu unerschöpfliche Quelle für Mißverständnisse.
Trotzdem hatte ich einen sehr netten Abend mit Yukari und zwei Kitayama-sans (Herrn und Frau Kitayama) und habe schrecklich viele neue Vokabeln gelernt, die ich hoffentlich nicht gleich alle wieder vergesse... Außerdem habe ich gelernt, daß ich nicht die einzige bin, der es furchtbar peinlich ist, in einer Fremdsprache zu reden, die sie noch nicht wirklich beherrscht. (Offiziell wollten wir uns nämlich treffen, um gemeinsam Deutsch zu reden. Sehr viele deutsche Sätze sind aber an dem Abend nicht gefallen, dafür gab eine Menge verlegenes Lächeln auf beiden Seiten) Sehr beruhigend, auch wenn es für mich schon arg anstrengend war, den Gesprächen zu folgen!
Immerhin - vor zwei Monaten hätte ich vermutlich noch keine Chance gehabt, auch nur annähernd zu verstehen, worum es ging und gestern konnte ich sogar mitreden... Und auch wenn ich sicher in jedem Satz mindestens 10 Fehler gemacht habe, haben sich die anderen zumindest nicht anmerken lassen, daß sie mich nicht verstehen..
Seit heute bin ich wieder mobil erreichbar! *freu* Nachdem ich mich wochenlang nicht so recht getraut habe, bin ich heute im Handyladen gewesen und habe mich dazu entschlossen, dieses wunderschöne Gerät hier zu kaufen:
Das Handy hat nicht nur eine 2 Megapixel Kamera (es gibt hier auch welche mit 3 Megapixel) sondern außerdem ein kleines GPS-Navigationssystem und einen Slot für Mini SD-Karten sowie alle möglichen anderen Spielereien... Vielleicht brauche ich jetzt gar keine richtige Kamera mehr. Ich habe ja meine "Große" aber die mag ich nicht dauernd mit mir rumschleppen, so daß es bisher noch ziemlich wenige Fotos von meinem Aufenthalt hier gibt.
Das hier ist übrigens ein Foto (von dem Gebäude, wo meine Firma sitzt), das ich mit dem Handy gemacht habe:
Es war allerdings ein laaaaaaaaanger, steiniger Weg zum Handy. Ich bin relativ guten Mutes in den Handyladen gegangen, nachdem Alvaro, einer der anderen Praktikanten hier, mir versichert hatte, daß das alles nicht so schwer sei und daß die anderen Praktikanten das auch ohne Hilfe geschafft haben. - selbst die, die fast kein Japanisch konnten. (Stimmt gar nicht, abgesehen von dem einen, der das Gerät in Akihabara bei einem englischsprechenden Verkäufer gekauft hat, aber ich hab es ihm natürlich geglaubt). Auf jeden Fall stand ich nun in dem Handyladen und habe noch relativ problemlos erklärt, daß ich ein Handy kaufen wollte, und welches... Dann allerdings ging es ans Fertigmachen des Vertrages, was mich und den Verkäufer mindestens eine halbe Stunde und jede Menge Nerven gekostet hat, weil er mir einfach jedes Vertragsdetail erklären mußte und ich natürlich Begriffe wie Grundgebühr etc. noch nie gehört habe! (dafür hatte ich mir alles schon im Internet angesehen aber "aufklären" mußte mich der gute Mensch wohl trotzdem - scheint Vorschrift zu sein!) Ich glaube, der verkauft freiwillig nie wieder etwas an Ausländer... Außerdem mußte der arme Kerl den Vertrag auch noch für mich ausfüllen, weil ich mit den Schriftzeichen doch arge Probleme hatte.... Alles in allem gaaaaaaaanz schön peinlich, aber als ich das Handy dann in der Hand hatte und mit nach Hause nehmen konnte, hätte ich Luftsprünge machen können!
Was echt cool ist, und was ich beinahe vergessen hätte zu schreiben - mein Handy hat eine eigene Mailadresse und es kostet mich fast nix, Mails abzurufen und senden! Sowas will ich in Deutschland auch...
Ich habe von Anfang Januar 2005 - August 2005 ein Praktikum in Atsugi, Kanagawa, Japan gemacht und absolviere nun mein Promotionsstudium am National Institute of Informatics in Tokyo. Ich werde hier in Zukunft alle, die es lesen wollen (oder die zufällig hier landen) mit mehr oder minder wissenswerten Informationen über das Land der aufgehenden Sonne versorgen. :)
My English short blog can be found at http://genetix.tumblr.com
For anyone interested in robots and AI-related stuff, please have a look at http://www.robotopia.de
Recently, I have also started Twittering...
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