Ich bin heile auf Jeju angekommen, und wider Erwarten habe ich hier sogar Internetzugang im Hotel, so dass ich Euch auf dem Laufenden halten kann. Mein Flieger ist irgendwann gegen Mittag gut eine halbe Stunde zu frueh auf Jeju angekommen, und mit dem Bus ging es dann erstmal eine gute Stunde bis zum Hotel, das in einem Ferienresort liegt, dessen koreanischen Namen ich leider schon wieder vergessen habe. Auf jeden Fall herrscht hier Urlaubsstimmung pur - zumindest fuer die, die nicht hier sind, um anderen etwas ueber ihre Arbeit zu erzaehlen. Das Konferenzprogramm klingt allerdings sehr interessant und wenn ich erstmal meinen eigenen Vortrag hinter mir habe, werde ich das garantiert auch so richtig geniessen. Ich hoffe, ich komme mit dem ein oder anderen ins Gespraech, denn ich habe beim ersten Durch"blaettern” der CD-Rom zur Konferenz schon einige ziemlich spannende Papers gefunden.
Heute fing die Konferenz allerdings erstmal ganz locker an - Einchecken im Hotel, Registrierung bei der Konferenz und schliesslich der Willkommensempfang… Das Hotel, wo die Konferenz abgehalten wird, ist nur ein paar Schritte von meinem Hotel weg, riesig und ziemlich nobel, und auch der Empfang war klasse mit tollem Essen und einer wirklich schoenen Umgebung. Die vielen neuen Gesichter haben mich zugegebenermassen doch erstmal ein wenig eingeschuechtert. Wer weiss, ob man nicht gerade jemanden anquatscht, dessen Papers man eigentlich kennen sollte… Naja, morgen geht es mit dem technischen Teil weiter. Das macht es sicher leichter, die Teilnehmer richtig “einzusortieren". Ich habe allerdings schon ein paar Leute aus Bielefeld gesichtet. - Die Welt ist klein!
Hier ein paar erste Eindruecke von der RO-MAN ‘07:
… wenn mich jemand vermisst, ich bin auf der RO-MAN’07 auf Jeju in Korea. Morgen, also eigentlich heute, um kurz nach 6 muß ich am Bahnhof sein, und um viertel vor 10 geht es dann mit dem Flieger nach Korea. Drückt mir die Daumen. Das ist das erste Mal, das ich meine Arbeit selbst auf einer Konferenz präsentiere, und ich bin ein gaaaaaanz kleines bißchen aufgeregt. Eh ja, und vom Fliegen halte ich auch nach wie vor nicht besonders viel aber ich versuche einfach mal davon auszugehen, daß ich lebend ankomme.
Wenn man den Japanern eins ganz bestimmt nicht vorwerfen kann, dann ist das die mangelnde Sorge um die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Mitmenschen. Dieser Eindruck draengt sich einem zumindest geradezu auf, wenn man mal einen naehren Blick auf die allgegenwaertigen Warn- und Hinweisschilder wirft und ein wenig die Ohren offen haelt.
Es faengt bereits beim Einkaufen an, wo man per Lautsprecherdurchsage nicht nur darauf hingewiesen wird, dass man auf der Rolltreppe doch bitte im weiss umrandeten Bereich stehen und sich festhalten soll, sondern auch darauf, dass man bitte seine Kinder im Auge behalten und an die Hand nehmen soll, damit diese nicht abhanden kommen. Auch der Hinweis, man koenne mit Pfennigabsaetzen in der Rolltreppe haengen bleiben und sich verletzen, gehoert zum Standardrepertoire der Lautsprecherdurchsagen…
Selbstverstaendlich warnen LKWs wahlweise per Sprachansage oder Piepton, wenn sie rueckwaerts fahren, Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr sagen an jeder Kurve an, in welche Richtung sie als naechstes fahren wollen und der Busfahrer warnt natuerlich auch, wenn er um die Kurve fahren oder an einer Ampel anhalten will.
Ganz besonders nett fand ich auch eine Mail mit dem Titel “Notice for traffic safety", die von meiner Uni an alle Promotionsstudenten geschickt wurde. Dort wurden wir darauf hingewiesen, dass ein Mitstudent vor einer Weile einen Unfall verursacht hat, dass dies sehr bedauerlich sei, und dass wir uns doch bitte von jetzt an alle an die Verkehrsregeln halten und ganz besonders auf unsere Sicherheit im Strassenverkehr achten sollten, damit dies nicht nochmal vorkommt. Hatte ich schonmal erwaehnt, dass das Durchschnittsalter der Promotionsstudenten bei uns am Institut irgendwo um die 30 liegt und dass ich den letzten Hinweis dieser Art vermutlich irgendwann kurz vor Abschluss der Grundschule bekommen habe? Ich war fast schon ein wenig enttäuscht, dass wir die Mail nicht von unseren Eltern unterschreiben lassen und wieder mitbringen sollten.
Mein klarer Favorit ist allerdings dieser anschaulich illustrierte Beipackzettel, den ich in einer Packung Stecknadeln gefunden habe:
Also fuer die, die es bisher noch nicht wussten - Stecknadeln bitte nicht essen und natuerlich auch nicht an die Kinder verfuettern, sie nicht auf dem Boden herumliegen lassen, da man darauf treten und sich schwer verletzen koennte, und bitte BITTE aufpassen, sich nicht damit in den Finger zu stechen.
Auch schoen, der Hinweis auf der Essstaebchen-Verpackung: Diesmal sogar auch auf Englisch, schliesslich mochte man ja auch die armen Auslaender, die kein Japanisch lesen koennen, nicht ungewarnt in ihr Unglueck rennen lassen: “Toothpick may hurt your finger":
In diesem Sinne… 危ないですから、ご注意ください! (abunai desu kara, go-chuui kudasai!)
Ich habe von Anfang Januar 2005 - August 2005 ein Praktikum in Atsugi, Kanagawa, Japan gemacht und absolviere nun mein Promotionsstudium am National Institute of Informatics in Tokyo. Ich werde hier in Zukunft alle, die es lesen wollen (oder die zufällig hier landen) mit mehr oder minder wissenswerten Informationen über das Land der aufgehenden Sonne versorgen. :)
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